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Konzert St.Gallen – Kirche St. Laurenzen Projektchor Roma-Songs

29. Oktober 2023 18:30 - 20:00

https://stimmeundchor.ch/buchung-tickets/

Elf traditionelle Roma-Songs und die Kantate „Wir Kinder der Landstrasse» op.22. von dem Komponisten Roger Moreno-Rathgeb.

Ausführende: Projektchor Roma Songs und Ensemble Sebass, Winterthur, Gesamtleitung Martin Lugenbiehl, Ensemble Leitung Nehrun Alien.

  1. Wir singen elf traditionelle Romasongs hauptsächlich aus Osteuropa. So auch das berühmte Lied «Djelem, Djelem», das Lied «Ederlezi» bekannt aus dem Film «Time of the Gipses» und «Nane Cocha» bekannt aus dem Film «Das Zigeunerlager zieht in den Himmel». Die Lieder wurden von Martin Lugenbiehl für gemischten Chor arrangiert und sind in zwei Chorheften im Eigenverlag Stimme & Chor veröffentlicht worden.

Im ersten Konzertteil: Gegen Vertreibung, Diskriminierung und Völkermord

• «Ausvicate hi kher baro»
• «Dzas Cali Famlija»
• «Djelem Djelem» (Hymne der Roma)
• «Pasija pre tschjar tumano» (Trad. / Bekannt in Russland und Polen)

Im zweiten Konzertteil: Das Leben als Fest: Für Toleranz & Lebensfreude
• «Aj Dewlale, Koj Odi»
• «Loli phabay / Ando verdan / Hop, hop, hop»
• «Amarizi Amari / Keren Schworale, Drom»
• «La Romnjasa me te lav»
• «Ederlezi» (Bekannt durch den Film «Time of the Gypsies»)
• «Romano habe» (Hans Samer, Rom aus dem Burgenland)
• «Nane Cocha» (Auch im Film «Zigeunerlager zieht in den Himmel»)

 

2. Uraufführung: die Kantate „Wir Kinder der Landstrasse» op.22. von dem Komponisten Roger Moreno-Rathgeb.

Die Kantate beleuchtet einen dunklen Fleck in der Schweizer Geschichte im Umgang mit den Sinti und Jenischen: Die Kindswegnahmen des «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse» von «Pro Juventute» mit Hilfe staatlicher Behörden von 600 Sinti und Jenischen Kindern von 1926-1973. Erst dann konnte das Hilfswerk durch das Engagement des Journalisten Hans Caprez von der Zeitschrift «Der Beobachter» und anderer gestoppt und geschlossen werden. Noch heute ist das Thema ein Trauma für die Jenischen in der Schweiz.

Die Kantate besteht aus vier Teilen
1. Die Ballade der geraubten Kinder
2. Marsch der verlorenen Seelen
3. Elegie – Klage ohne Worte
4. Choral – Mit Hoffnung und Mut

Die Uraufführung «Wir Kinder der Landstrasse», Kantate op.22 von Roger Moreno-Rathgeb

Der Komponist Roger Moreno-Rathgeb wurde durch das «Auschwitz Requiem» in Europa bekannt. Dadurch erfuhr auch der Dirigent Martin Lugenbiehl von ihm. Schnell war klar, dass das Requiem für einen Laienprojektchor nicht aufführbar ist. Doch es entstand die Idee nach einer Komposition für den Projektchor Roma Songs, die Diskriminierung von Roma, Sinti und Jenischen zum Thema hat. Roger Moreno-Rathgeb erzählte, dass er eine Oper zum Thema „Hilfswerk der Kinder der Landstrasse“ in entfernter Planung habe. Und so entstand die Idee zur Auftragskomposion «Wir Kinder der Landstrasse».

Roger Moreno-Rathgeb istin Zürich geboren und aufgewachsen. Und somit mit der Geschichte und dem Hintergrund des «Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse» vertraut.

Hintergrund der Kantate: Der Pädagoge Alfred Siegfried, Initiant und Ideologe der Abteilung «Kinder der Landstrasse» bei Pro Juventute gründete diese Abteilung 1926. In Zusammenarbeit mit verschiedenen staatlichen Behörden nahm dieses „Hilfswerk“ im Zeitraum von 1926 bis 1973 um die 600 Kinder ihren Eltern weg und entriss sie ihren Familien. Mit dem ideologischen Ziel, ihre Identität als Jenische und Sinti zu zerstören und die Lebensweise der Fahrenden zu diskriminieren und zu vernichten.

Inhalt der Kantate: Teil 1: Die Ballade der geraubten Kinder: Nach einem klassisch anmutenden Eröffnungsthema des Ensembles übernimmt der Chor dieses Thema und schildert die Not, das Elend und den Schmerz der damals – in jener Zeit während des Projektes „Kinder der Landstrasse“ – geraubten, entführten und misshandelten Kinder des fahrenden Volkes.

Teil 2: Marsch der verlorenen Seelen: Dieser Teil beschreibt das Wechselbad der Gefühle von den verschleppten Kindern während ihrem Marsch ins Ungewisse. Einerseits der unsagbare Schmerz über das Vermissen der Eltern, der Verlust des Elternhauses, das Vermissen elterlicher Liebe und Wärme, und der Verlust der familiären Umgebung.

Teil 3: Elegie: Klage ohne Worte: Der Titel dieses Teiles sagt es bereit: hier gibt es keinen Text. Hier soll pur aus der Musik und dem textlosen Gesang die Klage über Schmerz, Wut, Kampf, Hoffnung und Trauer zum Ausdruck gebracht werden.

Teil 4: Choral: Mit Hoffnung und Mut: In regelmässigem Wechsel zwischen Dur und Moll wird hier gesungen über den Mut, um für die Freiheit und ein besseres Leben zu kämpfen, und über die Hoffnung, dass trotz aller Narben der Vergangenheit der Schmerz irgendwann einmal in den Hintergrund treten wird, die Menschheit sich zum Positiven verändern wird, und die Freiheit und ein friedliches Leben in Zukunft zurückkehren werden. Mit den Worten „Und dann wird unsere Zeit kommen“ endet das Werk in einem hoffnungsvollen Dur-Akkord.

Details

Datum:
29. Oktober 2023
Zeit:
18:30 - 20:00
Webseite:
www.stimmeundchor.de

Veranstalter

Stimme & Chor
Telefon:
0041 52 222 72 63
Webseite:
www.stimmeundchor.de

Veranstaltungsort

Kirche St.Laurenzen
Marktgasse 25
St.Gallen, 9000
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